Der Breitenstein




das "Breitenguth" auf dem Rebkataster 1821
das "Breitenguth" auf dem Rebkataster 1821



Ein "ärztlich geleitetes Landerziehungsheim für schwer erziehbare, milieugeschädigte, nervöse, psychopa-thische und epileptische Kinder"

  • 1892 übernahm Dagobert Friedländer das Gut Breitenstein und bewohnte es jeweils den Sommer über
  • 1905 erwarb es Dr. Fritz Rutishauser, Psychotherapeut und "Nervenarzt" (er war damals in der Nervenheilanstalt im Schloss Hard tätig)
  • Er gründete das erste "Landerziehungsheim" der Schweiz mit ganzheitlicher-psychiatrischer Heimtherapie
  • Jährlich wurden 15-20 Jugendliche in diese Wohnstätte aufgenommen; insgesamt waren es über 500
  • Während des Zweiten Weltkrieges ging die Nachfrage zurück und die Konkurrenz der staatlichen Kliniken wurde spürbar; der Betrieb musste eingestellt werden.

"Erziehung nervöser, schulmüder und schonungsbedürftiger Jugendlicher" - das tönt ja topaktuell!!


  • Dr. Fritz Rutishausers Frau Ida Bucher starb nur ein Jahr nach der Eröffnung der Anstalt an Lungenentzündung; aus der Ehe stammt ein Sohn Fritz
  • Rutishauser verheiratet sich bald mit Marie Hunziker, einer jungen Erzieherin. Sie gebiert vier Kinder: Armin und Max, später Marianne und Peter.
  • Marianne, genannt "Mausi" war behindert und pflegebedürftig; Marie und ihre Schwester Frieda pflegten sie nach dem Tod von Fritz noch bis 1975 auf Breitenstein.

 

Als vertiefende Literatur das erste Kapitel von H.U. Wepfer aus dem Buch "Breitenstein", Verlag Huber:


Der Breitenstein heute

  • 1980 übernahmen das Ehepaar Dr. M. und J. Koemeda das Anwesen. Sie leiteten 20 Jahre lang diverse Psychotherapiewochen, Ausbildungskurse und Selbsterfahrungskurse

  • heute engagieren sie sich im Bereich Literatur, Theater und Politik, insbesondere mit Lesungen  und Literaturwochenenden: